Horizontalsperre

Das meist feuchte Erdreich ist und bleibt die größte Bedrohung für jede unterkellerte oder erdoberflächennahe Immobilie. Während mittels Außen- und Innenabdichtung die seitliche Feuchte am Eindringen ins Mauerwerk gehindert werden kann, ist die sogenannte Horizontalsperre das Mittel der Wahl, wenn es um die Abwehr kapillar aufsteigender Feuchte geht, also dem Wasser, das von unten kommt.

Feuchte Kellerwände? Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne! 

Dabei schreibt das Deutsche Institut für Normung (DIN) bei Neubauten das Verbauen einer solchen Horizontalsperre (auch Querschnittsabdichtung genannt) sogar vor.
Ist diese allerdings defekt oder – wie in manchen Altbauten – gar nicht erst vorhanden, können durch die aufsteigende Bodenfeuchte in erdbodennahen Wandoberflächen sichtbare Feuchteschäden entstehen.

Dunkelfärbungen der Wand, Salzausblühungen oder abblätternder Putz sind zumeist sichere Anzeichen dafür, dass die Wände von Feuchtigkeit durchzogen sind. Wenn jetzt nicht schnell gehandelt wird, drohen weitere Folgeschäden wie Schimmelpilzbefall, Dämmeffizienzverlust oder eine gravierende Schädigung des Mauerwerks. 

Wie funktioniert eine Horizontalsperre?

Die Horizontalsperre fungiert als Sperrschicht, die das Wasser aus dem Erdreich daran hindert, im Mauerwerk vertikal aufzusteigen. Bei Neubauten wird die horizontale Sperre üblicherweise in Form von Bitumenbahnen, dicken Kunststofffolien oder Dichtschlämmauftrag verbaut. 

Was tun, wenn die Horizontalsperre defekt oder nicht verbaut ist? 

Sind die Wände aufgrund einer defekten oder nicht verbauten Querschnittsabdichtung schon feucht, besteht die Möglichkeit, eine nachträgliche Horizontalsperre einzubauen und das Mauerwerk so trockenzulegen. Je nach Mauerwerk und Budget eignen sich unterschiedliche Abdichtungsverfahren, von denen wir Ihnen im Folgenden drei vorstellen möchten:

Chromstahlblechverfahren

Bei diesem Verfahren werden mittels Pressluft gewellte Chromnickelstahlbleche in das Mauerwerk eingelassen, die sich überlappen und so eine Sperrschicht bilden. Diese Methode ist recht einfach in ihrer Umsetzung, damit vergleichsweise günstig und die entstehende Horizontalsperre dennoch sehr stabil. Nachteilig ist allerdings, dass das Mauerwerk eine Lagerfuge besitzen muss und sich daher nicht alle Bauobjekte für eine Anwendung dieses Verfahrens eignen. 

Injektionsverfahren

Beim Injektionsverfahren entsteht eine Horizontalsperre, indem Spezialflüssigkeiten durch zuvor eingebrachte Bohrkanäle in das Mauerwerk injiziert werden, welche die Kapillarporen des Baustoffes verschließen. Eine Durchfeuchtung des Mauerwerks oberhalb dieser Sperrschicht ist dann nicht mehr möglich. Bevor die Flüssigkeit injiziert werden kann, muss die Wand jedoch trockengelegt werden. Diese Methode lässt sich bei nahezu jedem Mauerwerk anwenden und ist dabei sehr ökonomisch. 

Maueraustauschverfahren

Bei großflächigen Schäden ist das Maueraustauschverfahren womöglich die beste Wahl. Dabei wird eine Sperrfolie oder Bitumenbahn nachträglich in das Mauerwerk eingearbeitet. Hierzu werden nach und nach einzelne Abschnitte der Wand komplett entfernt, der Bereich abgedichtet und die Lücke anschließend wieder zugemauert.
Zwar liegen Kosten- und Zeitaufwand des Maueraustauschverfahrens deutlich über denen der zwei anderen Verfahren, allerdings schützt eine auf diese Weise nachträglich angebrachte Horizontalsperre auch deutlich länger vor aufsteigender Feuchte – nämlich bis zu 50 Jahren. 

Woher weiß ich, ob meine Wände feucht sind, bevor es zu ernsten Schäden kommt?

Ob sich Feuchtigkeit in Ihren Wänden befindet, lässt sich mit den richtigen Messinstrumenten leicht herausfinden. Entsprechende Geräte erhalten Sie in Ihrem Baumarkt.
Zu wissen, ob eine Wand feucht ist, ist allerdings nur der erste Schritt. Entscheidend für alle weiteren Schritte sind die Ursache des Eindringens und Richtung, aus der das Wasser in die Wand einzieht. Erst im Falle von kapillar aufsteigender Feuchte gilt es, die Horizontalsperre Ihrer Immobilie zu erneuern oder nachträglich einzubauen. Wir raten daher, immer eine Expertin oder einen Experten zurate zu ziehen.

Unser Team findet in jedem Fall die Schadensursache und berät Sie gerne bei der Auswahl des richtigen Verfahrens.